Ab in die Wüste

Nach dem gemeinsamen Frühstück in Honda sprangen wir nicht gleich auf die Mororräder, um die Reise fortzusetzen, sondern nahmen uns ein Stunde Zeit, um diese sehenswerte alte Hafenstadt aus der spanischen Kolonialzeit zu erkunden. Direkt neben dem Hotel, in dem wir die Nacht verbrachten, steht das ehemals beste Haus am Platz. Auf einem Schild an der Wand ist zu lesen, dass die "große botanische Expedition" dort Halt gemacht und ihr Nachtlager bezogen hätte. Ich habe die Vermutung, dass es Alexander von Humboldts zweite Expdition gewesen sein könnte, hatte aber noch nicht die Gelegenheit zu prüfen, ob er tatsächlich in Honda gewesen ist. Wir sind offenbar die einzigen ausländischen Besucher in der Stadt. Sie liegt so abseits, das wohl nur sehr selten ausländische Touristen hierher kommen. Das ist schade, denn wäre sie leichter erreichbar, wäre sie ohne Frage eines der touristischen Highlight des Landes. In Honda ist es morgens schon heiß und schwül. Schon beim Anlegen der Motorradkleidung läuft mit der Schweiß.

Wir fahren eine ganz Weile den Rio Magdalena entlang, bis wor ihn schließlich mit einer kleinen Fußgänger-Fähre überqueren können. Danach verläuft unsere Route nach Villa Viejo in der Tatacoa-Wüste ein ganzes Stück auf einer harmlosen Schotterpiste. Als wir wieder auf Asphalt sind, machen wir Mittagspause an einer Raststätte, die ein großes Bohei um ihre Grillkünte macht und mir dann doch nur vier zähe, trockengebratene Fleischstücke serviert. Von nun an geht es auf nicht nur ebener, sondern auch sehr gerader Straße weiter. Die Temperatur liegt weit über 30 Grad Celsius und der Fahrtwind kühlt kein bisschen mehr. Die Strecke verläuft meit geradeaus und es ist kaum Verkehr, so dass mannsich nicht einmal mit Überholen beschäftigen kann. Wir probieren alle möglichen Positionen aus, weil der Hintern plattgesessen und die Knie wehtun. Schließlich sitzen wir es einfach aus, bis die Strecke in die Wüste führt. Zwischen den bizarren Formationen und den Kateen geht es in zügiger, stehender Offroad-Fahrt weiter und wir erreichen gegen halb vier Uhr nachmittags unser Ziel Villa Vieja. Wir duschen und ziehen Freizeitkleidung an, um dann hinaus in die Wüste zu fahren. Es fühlt sich an wie Urlaub, in Shorts und T-Shirt gemütlich durch die eindrucksvolle Landschaft zu tuckern. Die Sonne verschwindet leider hintr großen Cumulus-Wolken, bvor sie die Gelegenheit hat die westliche Andenkette prachtvol zu erleuchten. Wir entschädigen uns mit einem köstlichen Dinner, das in meinem Fall mit einer Ceviche peruanischer Art beginnt und in einem gewaltigen Hamburger seien Höhepunkt und Abschluss findet.