Frankfurter Flughafen: Flugverkehr Fail

Heute soll meine nächste Motorradreise beginnen. Dieses Mal möchte ich Südoastasien bereisen. Aber momentan stehen alle Räder still und ich habe noch nicht einmal den ersten Kilometer hinter mich gebracht. Der Frankfurter Flughafen war in den vergangenen Monaten mehrfach wegen seiner desolaten Bodenabfertigung in den Medien vertreten. Auf meinen bisherigen Reisen hatte ich Glück und nichts davon gemerkt. Aber heute trifft es mich dafür doppelt und dreifach. Ich fliege mit China Airlines über Taipeh nach Bangkok. Am Check-in im Frankfurter Terminal 2 habe ich nicht einmal fünf Minuten warten müssen und schon war alles erledigt.
Die nächste Hürde war die Bundepolizei und die Passkontrolle zur Ausreise. Eine Weile habe ich alleine dafür gebraucht, um das Ende der Schange zu finden, die von der automatischen Grenzkontrolle über hundert Meter durch das Obergeschoss des Terminals mäandrierte.

Das ging aber schneller als befürchtet und nach einer halben Stunde war ich durch.
Deutlich langwieriger gestaltete sich die Sicherheitskontrolle. Für vier internationale Flüge waren gerade einmal zwei Scanner vorgesehen. Die Warteschlange endete erst auf dem Gang des Terminals. Immer wieder kam es zu Tumulten, weil Menschen sich vordrängelten, um noch ihren Flieger zu bekommen. Ich wartete geduldig eine Stunde lang und wurde zurBelohung nicht nur vom Nacktscanner kontrolliert, sondern noch mal von zwei Damen in einer separaten Kabine. Die wollte es dieses Mal genug wissen und ließen meine Wanderschuhe nochmal extra durch das Röntgengerät laufen. Auch meine Powerbank stand zur Debatte und es war die Rede davon, dass ich sie eventuell nicht mitnehmen dürfe. Bei Akkus über 30.000 Milliampere Leistung entscheidet jede Fluggesellschaft selbst, ob sie die Powerbanks an Bord lassen. China Airlines gestattete es. Obwohl ich drei Stunden vor Abflug am Flughafen war, erreichte ich das Abfluggate erst eine halbe Stunde vor Abflug.

Ich hätte mich allerdings nicht eilen müssen, denn das Bording begann erst, als wir eigentlich schon hätten starten sollen. Als dann alle Passagiere an Bord war, bewegte sich das Flugzeug eineinhalb Stunden keinen Meter. Die Flugbegleiterinnen spendierten Wasser und Apfelsaft. Mehr passierte nicht. Schließlich war die Durchsage zu hören, dass das Flugzeug kaputt sei und wir alle wieder aussteigen müssten. Mehr als vier Stunden saßen wir dann wieder am Gate im Wartebereich. Immerhin gab es ein halbes Schinken-Käse Sandwich und eine Dose Cola aufs Haus. sechs Stunden nach dem eigentlichen Abflug war ich dann wieder an Bord.

Der Anschlussflug in Taipeh nach Bangkok ist längst unerreichbar und ein ganzer Tag in der thailändischen Hauptstadt, an dem ich dort Freunde besuchen wollte, ist verloren. Ich bin außerdem gespannt, ob von Taipeh mein Gepäck mit meiner Motorradausrüstung und Helm im gleichen Flieger wie ich nach Bangkok fliege und, ob wir uns dort treffen. Sonst wird es stressig und ich werde unter Umständen noch mehr Zeit mit warten verbringen müssen.

Diese Reise wollte ich maximal flexibel gestalten und ich habe außer den ersten beiden Nächten in Bangkok nichts vorgebucht. Dass meine Flexibiltät aber schon gleich zu Anfang weitgehend ausgereizt wird, hatte ich nicht erwartet. Immerhin habe ich die Zeit sinnvoll genutzt und weitere spannende Touren-Stationen auf dem ersten Abschnitt meiner Motorradreise durch Thailands Westen herauszusuchen und in meine Ofline-Karte zu übertragen.